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Das Schenken und die Göttin, Eine Philosophie des sozialen Wandels
by Genevieve Vaughan

Die Gesellschaft in der wir leben, man könnte sie als kapitalistisches Patriarchat bezeichnen, erzeugt in uns einen bestimmten Blickwinkel, wie eine Brille durch die wir die Welt, von Kindesbeinen an, betrachten und interpretieren. Diese Brille erzeugt eine selektive Sicht der Dinge, die manchen Sachverhalt in den Vordergrund, den anderen in den Hintergrund rückt. Manche Tatsachen verschwinden jedoch gänzlich von der Bildfläche.

Es ist gleichzeitig Privileg und Verantwortung aller Menschen die der Göttin huldigen, die an die Magie und das Innewohnen einer besseren Welt glauben, diese Brille abzusetzen und eine neue Sicht der Dinge zu gewinnen.

Es gibt eine gänzlich andere Betrachtungsweise der Welt, die wir teilweise schon erleben ohne uns dessen jedoch bewußt zu sein, weil wir dazu angehalten wurden diese andere der Dinge Sicht ab- oder umzuwerten. Es handelt sich hier um das Paradigma des Schenkens.

In den frühen sechziger Jahren heiratete ich einen italienischen Philosophieprofessor und zog von Texas nach Italien um. Mein Mann hatte Sprachphilosophie in Oxford studiert und wurde eingeladen zusammen mit einer Gruppe italienischer Philosophen ein Magazin herauszugeben dessen Thema die Übertragung der Marxschen Analyse von Geld und Waren auf die Sprache war. Ich begleitete ihn zu diesen Treffen.

Ich war Anfang zwanzig, zu dieser Zeit, und total überwältigt von den Ideen die auf den Treffen diskutiert wurden.

Ich hatte damals eine gewisse 'Erleuchtung', die mich glauben machte' alles zu verstehen. Ich dachte mir: 'Wenn schon mir, einer ganz normalen jungen Frau aus Texas, dies alles soviel bedeutet, müssten andere Menschen ähnlich reagieren. Nun, Jahre gingen ins Land, das Magazin kam nie zustande, aber mein Mann begann im Laufe unserer Ehe Bücher zu diesem Thema zu schreiben. Er verstand die Sprache als eine Art Tauschhandel. Das überzeugte mich nicht, es entsprach nicht meiner ursprünglichen Sichtweise des Themas, gleichzeitig war ich auch sehr beschäftigt Mutter unserer drei Töchter zu sein. Nach meiner Erfahrung war Austausch nur ein sehr kleiner Teil meiner Beziehung mit den Kindern. Der Tauschhandel beruht ja auf der Basis das ich etwas gebe um etwas zu bekommen. Aber die Bedürfnisse kleiner Kinder müssen sozusagen einseitig befriedigt werden. Es ist kein Austausch möglich. Wenn sie dann älter werden kann man versuchen die Kinder zu manipulieren, aber das verletzt letztlich nur einen selber und die Kinder. Ich wusste das die Sprache älter war als der Tauschhandel, bestimmt aber älter als die Geldwirtschaft. Kinder lernen sprechen, bevor sie etwas über den Austausch erfahren.

Ich las bei den Anthropologen Malinowsky und Mauss über symbolischen Austausch von Geschenken und konkurrenzbetonte Potlatsch. (Potlatsch ist eine religiöse Zeremonie und mehrtägiges Fest einiger Indianerstämmen des westlichen Kanadas bei der das Schenken eine wichtige Rolle spielte. Die Kanadische Regierung verbot diese Tradition dann im 1900 Jahrhundert weil sie befürchteten das diese die wirtschaftliche Entwicklung beeinträchtigen könnte.) Ich begann eine Theorie zu entwickeln die sich mit dem Zusammenhang zwischen Sprache, Tauschwirtschaft und Geld beschäftigt. Für mich steht das Befriedigen von kommunikativen Bedürfnissen im Vordergrund der Kommunikation an sich, Bedürfnisse nach Beziehung, in der wir uns gegenseitig mitteilen wie wir die Welt erleben. Ich machte eine Analyse des Geldes als das 'fleischgewordene Wort'. Es befriedigt das Bedürfnis nach Kommunikation, das jeder Mensch im Kapitalismus innehat, und es überwindet die Kluft die durch gegenseitig ausschließenden Privatbesitz geschaffen wird.

Dann habe ich mich der Frauenbewegung in Italien angeschlossen. Ich wurde teil einer internationalen Frauengruppe die sich hauptsächlich aus Mitgliedern der Welternährungsorganisation der UN zusammensetzte ( die sich in der Nähe meines Hauses befand). Wir sprachen über die unbezahlte Arbeit der Frau im Haus. Ich fing an zu sehen das Frauenarbeit, geschenkte Arbeit ist und das sie die Grundlage von Kom-muni-kation (muni' bedeutet Geschenk in Latein.) Das gemeinschaftliche geben von Geschenken, bildet die Gemeinschaft.(Kom-mu-ne) In der Tat, durch unsere Ernährung und Pflege unserer Kinder formen wir die Körper und den Verstand der Menschen die unsere Gemeinschaft ausmachen. Diese Art von Kommunikation die Geben und Nehmen ohne 'Rückerstattung' bedeutet, macht uns zu Menschen eine Generation nach der anderen.

Das Geben hat eine eigene transitive Logik. Wenn A etwas an B gibt und B gibt etwa an C dann gibt A an C. Auf der anderen Seite, befriedigst du das Bedürfnis einer Person, bringst du deine Wertschätzung zum Ausdruck, denn die logische Schlußfolgerung ist, wäre die Person nicht wichtig für dich würdest du dich nicht um ihre Bedürfnisse kümmern.

Das Bedürfnis des Anderen ist der Fokus, die gesamte Transaktion ist also auf den Anderen ausgerichtet. Die Befriedigung des Schenkenden liegt also in der Erfüllung der Bedürfnisse und des Wohlbefindens der anderen Person. Der Empfänger muß das Geschenkte aktive benutzen, oder das Geschenk ist verschwendet. Ihre Position ist kreative, nicht passive, wie es manchmal vermutet wurde. Sie kann sich später auch als Schenkende betätigen, indem sie jemandem anderen etwas schenkt, aber sie ist nicht verpflichtet der ersten Person einen Gegenwert von dem zu schenken was sie erhalten hat. Die Motivation des Schenkens ist die Befriedigung eines Bedürfnisses, nicht die 'Rückzahlung' des Geschenkes. Bedürfnisse entwickeln und ändern sich. Nachdem die elementaren Grundbedürfnisse befriedigt sind, entwickeln sich komplexere Bedürfnisse. Kinder die zuerst nur von Milch leben brauchen später andere Nahrung, sie lernen laufen und brauchen eine gewisse Unabhängigkeit von ihren Müttern, und die Mütter befriedigen auch dieses Bedürfnis. Geben und Nehmen schaffen Beziehungen zwischen Geberin und Empfängerin. Die Empfängerin weiß das es dort 'draußen' jemanden gibt, denn ihre Bedürfnisse sind befriedigt worden. Die Geberin weiß das die Empfängerin dort 'draußen' ist denn sie hat das Bedürfnis erkannt, hat etwas hergestellt oder besorgt um das Bedürfnis zu befriedigen und hat das Wohlbefinden einer anderen Person beeinflußt. Die Bindung entsteht ohne das eine Gegenleistung erwartet wird. Es ist nicht die Entstehung einer Schuld welche die Bindung formt, als die direkte Befriedigung des Bedürfnisses einer anderen Person. Diese Bindungsfähigkeit, welche die Grundlage der Gemeinschaft darstellt, wurde oft als instinktiv bezeichnet. In letzter Zeit haben die Frauen jedoch darauf bestanden, das die Pflege und Ernährung einen starken bewußten Einsatz des Pflegers erfordert.

Im Gegensatz zum Schenken steht das Tauschen, hier werden die Bedürfnisse des Anderen nur erfüllt im Hinblick auf die Erfüllung der eigenen Bedürfnisse. Der Tausch verlangt eine Ego-zentrierte Logik und Berechnung, Quantifizierung und ein Abmessen um zu ermitteln, ob das Gegebene auch dem entspricht was man zurück erhält. Der Tausch ist feindselig und konkurrenzbetont, weil jeder Person soviel wie möglich aus der Transaktion herausholen will. Unsere kapitalistische Wirtschaft basiert auf diesem Tausch. Die Logik diese Tauschhandels greift mit großem Einfluß in all unsere Beziehungen ein die noch durch das Schenken bestimmt sind. Geld wirt zum Maßstab aller Dinge und definiert den Wert des Menschen. Der Ökonom spricht von dem Heiratsmarkt, dem Markt der freien Ideen und von Humankapital. Fast food Restaurants übernehmen die Ernährung und die Werbung 'bildet' unsere Bedürfnisse, während wir für diese Bildung bezahlen als Teil des Preises für das Produkt. Bedürfnisse existieren für den Markt nur insofern, als sie mit effektiver Nachfrage angesprochen werden können. Die Nachfrager derjenigen Menschen die das Produkt auch bezahlen können.

Andere Bedürfnisse existieren schlichtweg nicht.

Der Tauschhandel braucht die Situation des Mangels um richtig zu funktionieren. Wäre das Schenken die gängige Verteilungsweise, würde der Tauschhandel überflüssig. Die Menschen würden nicht mehr tauschen wenn ihre Bedürfnisse durch Schenken wirklich befriedigt würden. Wir können die 'Erzeugung von Mangel' genau beobachten, wenn im Überfluß vorhandene Produkte wie z.b. Pfirsiche, untergepflügt werden um den Preis der verbleibenden Pfirsiche hoch zu halten. Überfluß verhindert hierarchischen Einfluß. Niemand müßte der oberste Elite folgen oder sie 'füttern' oder belohnen, wenn die Menschen ihre Bedürfnisse anderswo befriedigen könnten. Verknappung wird zusätzlich noch künstlich durch hohe Militärausgaben erzeugt. (Wöchentlich werden 18 Milliarden US $ für Rüstung weltweit ausgegeben, das wäre ausreichend alle Hungernden für ein Jahr zu ernähren.) Darüber hinaus gibt es noch viele andere nicht notwendigen und schlichtweg verschwenderische Ausgaben um eine Situation zu erschaffen und zu erhalten in der die Hierarchie und der Tauschhandel als überlebensnotwendig angesehen werden. Es gibt gleichzeitig auch einen Wertemangel and die Spitze zu gelangen scheint der Weg zu sein Sinn im Leben zu finden. Mißerfolg in diesem Streben nach Dominanz scheint unser Leben sinnlos zu machen.

Um zu verstehen was wirklich Sache ist, muß eine grundlegende Unterscheidung gemacht werden und zwar die Unterscheidung zwischen dem Schenken auf der einen Seite und dem Tauschen auf der anderen. Der Blickwinkel der Tauschwirtschaft ist so beherrschend und durchdringend das es die Schenkewirtschaft verdeckt und entwertet. Auch in unserer Wortwahl kommt es gar nicht mehr zum Ausdruck das es das Schenken als Wirtschaftssystem gibt. Z. B. erwähnen Archäologen die Bedeutung des "Teilens der Nahrung" als wichtigen Ausgangspunkt für den Anfang der Vor-Geschichte und Veröffentlichungen neueren Datums erwähnen die gegenseitige Körperpflege, als mögliche Voraussetzung für die Entwicklung der Sprache. Teilen der Nahrung kann man als Schenken ansehen und die Körperpflege wird von allen Müttern sowieso geleistet. Das Negieren des Schenkens als eine wichtige Möglichkeit menschlicher Interaktion mit seiner eigenen Logik, führt dazu das die Verbindung zwischen mütterlicher Zuwendung und anderen Aktivitäten verlogen geht. Anthropologen die Schenken in sogenannten 'primitiven" Kulturen untersuchen sprechen auch von einem 'Austausch von Geschenken." Ihre Schwerpunktbildung liegt auf Verpflichtung und erzwungener Wechselseitigkeit, als die Basis für die menschliche Beziehung. Dies leugnet die Beziehung schaffende Kraft von direktem geben und empfangen. Im Laufe der Jahre habe ich eine Theorie entwickelt die Sprache als einen Vorgang des Schenkens betrachtet, im Gegensatz zu meinem Ex-Mann der Sprache als Austausch verstand. Während wir durch das Geben Gemeinschaft herstellen, gibt es viele materielle Dinge die wir nicht schenken können, wie die Berge und die Sonne, und viele immaterielle Dinge, wie Gerechtigkeit und Partnerschaft, die nicht übertragen werden können, oder einem Anderen einfach übergeben werden. Wörter sind soziale Erfindung, gängiger Klang-Geschenke die wir einander schenken können als Stellvertreter materieller und immaterieller Geschenke, dadurch stellen wir Beziehung in der Gruppe her, wenn dies materiell nicht möglich ist. Wir befriedigen unser Bedürfnis nach Kommunikation gegenseitig, um zu einer gemeinsamen Beziehung zur Welt zu finden.

Die Anforderung dieser Beziehung in jedem Moment begründet die Übertragung (geben und empfangen) von Information. Wir haben Beziehung zu einander in Gemeinschaft als verbale Geber und Empfänger im Bezug auf spezielle Aspekte der Welt. (Sogar, wie im kapitalistischen Tauschhandel, wenn wir uns keine materiellen Dinge mehr geben.) Die Syntax an sich, kann man als Umkehrung des Gebens von der Ebene des interpersonalen Verhaltens auf die Ebene der Beziehung unter den Wörtern verstehen. Subjekt, Prädikat und Objekt könnte man als Geber, geben oder

Bedienen und empfangen verstehen. Eine Sprachtheorie einer solchen Auslegung gibt der Mutter wieder ihren rechtmäßigen Platz als Hauptfaktor in dem Prozeß der Menschwerdung, nicht nur als Spezies, sondern auch als Individuum, ein Geschlecht nach dem anderen.

Das abstrakte Denken wird stark beeinflußt durch die Philosophie des Austausches. Dies ist keine einzigartige Leistung sondern eine Verwicklung des Schenke- Paradigmas und der Sprache. Es läßt außer Acht, oder annulliert sogar die auf den Anderen ausgerichteten Inhalte, um sich nur mit den Prinzipien Ursache und Wirkung, Bewertung, selbst-reflektierendes Bewußtsein, und, so wird behauptet, wertfreie (nicht wert-gebende) Aktivitäten zu beschäftigen. Indem wir von dem Schenke-Paradigma abstrahieren bereiten wir uns auf die Tauschwirtschaft vor. Wir eliminieren bedeutungsvolle menschliche Beziehungen und Verbindungen die auf dem Geben basieren, und trennen den Grund von den Emotionen die dem Bedürfnis begegnen. Unsere emotionale Resonanz bringen uns die Kenntnis die uns zeigt wo und welche Geschenke zu geben sind. Wenn wir als Grundlage den Verstand benutzen, wie wir es ja tun, als Gleichungssystem und Kategorie dem der Austausch zugrunde liegt, und gleichzeitig die Emotionen in Mißkredit ziehen, so verliert unser Leben seine Bedeutung. Der Grund dafür liegt in der Tatsache, das sowohl das Leben an sich als auch die Sprache, durch geschenkte Kommunikation erst entsteht. Wir vergessen auch oft das die Wahrheit auf den Anderen ausgerichtet ist, das es das Bedürfnis des Anderen nach Wissen befriedigt, während Lügen nach dem Modell des Austausches konstruiert sind, hier geht es nur um die Befriedigung der Bedürfnisses des Sprechers. Unser Mangel and Wahrhaftigkeit ist gleichzeitig ein Mangel an Altruismus, und das Schenke- Paradigma wird erneut betrogen.

Viele Aspekte unseres Lebens sind geprägt durch das Tausch- Paradigma ohne das wir uns dessen bewußt sind. Zum Beispiel, die Justiz beruht auf diesem Model. Wir bemessen das Fehlverhalten und verhängen eine Strafe. Das Schuldgefühl ist eine Art von persönlicher Bereitschaft zu büßen. Anstatt dessen brauchen wir Güte, Vergebung und einen Fokus auf die Bedürfnisse aller involvierten Parteien. Der Profit, im Sinne von Marx ist der Mehrwert, es ist der unbezahlte Teil der Arbeit des Lohnarbeiters, was man auch als fremdfinanziertes Geschenk ansehen könnte. Die Motivation des Tausch- Paradigmas ist abhängig von diesem Geschenk und auch von den vielen gratis Geschenken die von Frauen und einigen Männern in der Pflege- und Erziehungsarbeit geleistet werden. Das Einkaufen, die Kinder- und Altenbetreuung, die Regenerierung der Erwerbsbevölkerung, sind manchmal mühselige Beschäftigungen. Die Sklaverei in ihren mannigfaltigen Ausführungen im Laufe der Geschichte hat durch Zwangsarbeit dieses unbezahlte 'Extra" zur Verfügung gestellt das notwendig war das Wachstum des 'gerechten" und gleichwertigen Austausches zu ermöglichen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt stellen die billigen Arbeitskräfte und die natürlichen Ressourcen der Dritten Welt den Zufluß von „Geschenken" in die Ökonomien der Nördlichen Hemisphäre dar.

Wenn wir nun die Brille des Tausch- Paradigmas absetzen, können wir erkennen das Mutter Erde nicht der Gegenspieler, oder nur als Rohstofflieferant für unser Profitstreben ist, sondern die große Spenderin.

Jede der vier Elemente hat eine andere Geschenkqualität. Feuer kann weitergegeben werden ohne das man es selber verliert, Wasser erhällt das Leben freigiebig, und macht den größten Anteil unseres Körpers aus, die Erde gibt uns Boden und Raum und unzählbare Tier- und Pflanzenspezies. Die Luft fließt von einem Hochdruckgebiet in ein Tiefdruckgebiet ein, von dem Ort der größeren Druckes zu dem der kleineren Druckes. (Das ist die Antwort die alleine der Wind weiß) Unsere Herzen pumpen Blut um den Anforderungen unsere Zellen zu genügen, und um dann wieder mit Sauerstoff angereichert zu werden. Jede Biosphäre erfüll die Bedürfnisse aller dort lebenden und angepaßten Pflanzen und Tiere. Das Licht der Sterne wandert durch endlosen Weltraum um ein Geschenk zu werden, wenn unsere Augen offen sind es zu empfangen. Unsere Mutter Erde selber hat das Licht der Sonne benutzt um unzählige interaktive(sich gegenseitig beschenkende) Verhaltensmuster zu erschaffen. In der Tat ist Schenken ihre Vorgehensweise nicht Tauschen. So wie konnte es dazu kommen das Tausch das dominante Prinzip wurde, wie konnten wir so weit vom Weg der Mutter abkommen?

Ich glaube die Antwort gehr in folgende Richtung: Indem wir Jungs andere Geschlechtsnamen gaben als Mädchen haben wir unsere Jungs entfremdet. Wir haben ihnen beigebracht das sie sich unterscheiden müssen von ihren beschenkenden Müttern, obwohl es schwer ist eine Identität zu erlangen die abgesondert ist von dem Schenken, die ja unsere Körper und den Verstand formen.

Kognitiv-Psychologen haben darauf hingewiesen das wir unsere Kategorien konstruieren indem wir Prototypen benutzen. Ich glaube, wenn ein Junge feststellt das er nicht in die Kategorie seiner schenkenden Mutter gehört, dann bedient er sich des Prototyps des Vaters für die Kategorie 'Mensch'. Er benutzt diesen Prototyp für seine eigenen Entwicklung für eine Nicht-Sorgende Nicht-Weibliche Identität, die dann als menschliche Identität auftritt. Es gibt die Einer-zu-Vielen Beziehung zwischen einem Prototyp und die zu ihm Beziehung aufnehmenden, deshalb gibt es logischer Weise nur einen Prototyp per Kategorie. Jungs müssen mit ihren Vätern und anderen Männern konkurrieren dieser eine Prototyp für den Menschen zu sein, eine schier unmögliche und widersprüchliche Aufgabe. Der Wettbewerb zur Spitze zu kommen und dort zu bleiben wird zur Dominanz und Herrschaft. Hierarchien werden konstruiert um mehrere Ebenen von Kategorien auszubilden so daß zumindest einigen Männern das Vorrecht haben Prototypposition innezuhalten. Als Konsequenz aus dieser falschen und künstliche Vorstellung wird es Frauen abgesprochen als Prototyp Mensch gelten zu können. Und sind auch nicht am Wettstreit um die Dominanz beteiligt. In der Tat werden sie weiterhin so zum Mutterdasein sozialisiert, daß sie der Vorstellung von mehr menschlicheren, und beschenkenden Lebenszielen folgen. Die Tatsache das sowohl Frauen als Männer an der Arbeitswelt teilnehmen und sich beide auch um Kinder kümmern, zeigt deutlich das es sich hier um sozial geprägte und auferlegte Rollen und Wertesysteme handelt. Sie sind keinesfalls biologisch vorgegeben. In der Tat haben viele Menschen beide Wertsystem verinnerlicht mit all den Konflikten und Verwirrung die daraus resultieren.

Anthropologen berichten von'Menschwerdungs-Scripts' die in den meisten Kulturen vorhanden sind, und beschreiben viele mehr oder weniger grausamen Pubertätsriten die eine Distanz gewährleistet zwischen dem Jungen und der Mutter und ihrer nährenden und pflegenden Haltung. Der Stoizismus und die Autonomie die jungen Männern abverlangt wird führt dazu, das sie ihren eigenen Bedürfnissen und die Bedürfnisse Anderer nicht mehr wahrnehmen. Die Aufmerksamkeit für Bedürfnisse ist natürlich die Grundlage der Funktion des Schenke-Paradigmas. Wettbewerb und Dominanz sind Teil des Scripts der Männer und befinden sich in Opposition zum Scrip der Frauen, die das Schenken, die Kooperation, der Mitwirkung Aller und Unterschiede mit Freuden willkommen heißen. Ein Ort an dem es diesen Menschwerdungs-Script nicht gibt ist Tahiti. Die Sprache Tahitis hat keine Wörter für die Unterschiedlichen Geschlechter. Für mich ist dies eine Bestätigung meiner Überzeugung das die Sprache selber den Script geschrieben hat, die das Problem der Fehleinschätzung hervorbringen. Eine andere indigene Gruppe von Jägern und Sammlern, die Kung in Afrika leben im Einklang mit der Natur. Sie anerkennen die Tatsache das die Natur sie ernährt, sie beschenkt und eine Kosmische Schenke-Wirtschaft enthält. Dort ist der mütterliche Prototyp anerkannt, und wied in die Natur projiziert, obwohl die Sprache Geschlechtsbezeichnungen und Frauenfeindlichkeit aufweißt.

Wenn die Sprache auf Schenken basiert, und die Sprache auch zur Menschheitsentwicklung beitrug, könnten wir sagen, das zumindest teilweise, das Schenken zu unserer Entwicklung beigetragen hat. Wir sind Geber und Empfänger, wie die Natur, aber wir haben unsere Gabe der biologischen Unterschiedlichkeit und die dazugehörenden Gaben unseres Geschlechtes miß-interpretiert, so daß wir zu dem Schluß kamen das wir unterschiedliche grundlegende Lebens Scripte haben.

Diese Scripte, oder Vorlagen entfremden die eine Hälfte der Menschheit von dem Schenken und machen die andere Hälfte unterwürfig. Eine langfristige, friedfertige Lösung dieses Problems wäre die Abschaffung der Geschlechterbezeichnungen wie auf Tahiti.

Weil wir alle einmal Kinder waren mit Müttern oder Betreuern die uns umsorgten können wir das Konzept der Natur als schenkende Versorgerin verstehen. Wir können eine Erkenntnistheorie entwickeln, in welcher unsere Erwiderung auf unsere Erfahrungen und Erkenntnisse eine Art Dankbarkeit sein könnte. Wir sind für diesen Aspekt unserer menschlichen Natur blind geworden indem wir unsere Gaben der Marktwirtschaft zur geopfert haben, dem Tausch-Paradigma und den Werten des 'Männer-Scripts'. Das Tausch-Paradigma steht im gnadenlosen Wettkampf mit dem Schenke-Paradigma. Viele der ungeheuerlichen geschichtlichen Greueltaten, angefangen bei den Hexenverbrennungen bis zu dem Genozide vieler indigenen Völker, sind motiviert in der Eliminierung des Schenke-Paradigmas oder des Mütterlichen-Modells als einem Prototyp für Menschliches Leben auf der Erde.

Wie auch immer, zum jetzigen Zeitpunkt in unserer Geschichte, zerstört das Tausch-Paradigma unseren Planeten, und bestraft viele Menschen durch Armut, Krankheit, Gewalt und Krieg. Wir müssen jetzt klug genug werden um den Paradigmenwechsel zu vollziehen, hin zum mütterlichen Weg. Wir stehen an einem kritischen Zeitpunkt. Wie ein Psychopath, die Gesellschaft agiert all ihre dunklen Seiten aus.....sie externlaisiert ihre Psychose auf einer anderen Ebene, in ihren Institutionen, ihren Hierarchien und ihren Kriegen, in individuellen und kollektiven gewaltsamen Ausbrüchen um die Position der Dominanz zu erlangen. Während dem ich dies schreibe ist meine Nation dabei ihren Männlichkeits-Script auszuagieren indem sie den Männlichen-Prototyp einer anderen Nation auszulöschen versucht, indem sie Millionen Tonnen phallischen Bomben und Raketen über 'seinem' Territorium und 'seinen' Leuten abwirft, um ihn loszuwerden. Auf lange Sicht plündern die Industrienationen die Entwicklungsländer im Namen des Freihandels aus. Mangel wird erzeugt wo der Überfuß herrschen sollte, dadurch kommt es zu Hungersnöten und Krankheiten für viele während die wenigen an der Spitzte das Kapital akkumulieren das ihnen die Macht gibt über die Mehrheit zu herrschen. In diesem Szenario scheint das Schenke-Paradigma ein unmöglicher, unrealistischer Traum zu sein. Jedoch können selbst schwere Psychosen geheilt werden. Die Hälfte der Menschheit die nicht dem Männlichkeits-Script folgen könnten beginnen die Werte des Schenke-Paradigmas zu bestätigen und zu fördern sowohl persönlich als auch politisch. Die andere Hälfte die dem Script folgt könnte anfangen diesen zu hinterfragen anstelle ihn anzunehmen und auszuagieren.

Wir können die Probleme der Gesellschaft als Bedürfnisse sehen die befriedigt werden wollen. Lösungen dieser Probleme, ihrer psychotischen Ausprägungen, ihrer grausamen und mörderischen Verhaltensweisen, sind die größten Geschenke die man zu geben im Stande ist. Dies sind Geschenke an die Kinder der Zukunft, und an Mutter Erde selber, die nicht will das ihre kostbare Schöpfung zerstört wird. Sie bewirken außerdem einen Heilungsprozeß des Selbstrespekts, das wir dann als Menschen in Übereinstimmung und Harmonie mit einem schenkenden Universum handeln. I glaube ein Weg dieses Schenken zum Ausdruck zu bringen sind gut durchdachter sozialer und politischer Aktionen. Ein andere ist die Schaffung von konkreten Alternativmodellen. Ein anderer wiederum die Verbreitung der Information über unsere kranke Gesellschaft und die Schenke-Wirtschaft. Auf der anderen Seite müssen wir uns klar werden über die Hindernisse die bis jetzt ein Paradigmenwechsel verunmöglicht haben. Z.B. die Wohltätigkeit, während hier das Schenken zu Tage tritt, betrifft dies jedoch nur individuelle Fälle ohne den systemimmanenten gegenwärtigen Stand der politische Gesamtsituation anzusprechen. Wir müssen uns darauf konzentrieren die psychotischen Institutionen zu verändern, nicht nur deren individuellen Opfern zu helfen. Indem wir die Institutionen ändern und den Paradigmenwechsel vorantreiben können wir alle schützen. Ich glaube das die Popularität von Prinzessin Diana und Mutter Theresa damit zusammenhängt das beide einen weiblichen schenkenden verkörperten, nachdem wir uns alle sehnen. Beide waren jedoch innerhalb der patriarchalischen Institutionen gefangen und nicht so sehr die Veränderung des Systems an sich angesprochen, sonder sich mit Wohltätigkeit beschäftigt die auf das Individuum ausgerichtet war. Ich glaube das die Veränderung des Systems der Schlüssel ist, weil das System auch die Probleme hervorruft. Wenn wir uns auf individuelle Fälle beschränken vergessen wir oft wie sehr das ganze System der Änderung bedarf, darüber hinaus konfrontieren wir die gegenwärtigen Zustände nicht.

Die Position des Prototyps an sich ist ein anders Paradox. Wenn das soziale Muster, so wie ich es sehe, eine Projektion eines Instrumentes unseres Konzeptionsprozesses ist, dann wird durch die Konzentration auf seine Dominanz und Einzigartigkeit eine Mentalität geschaffen die ähnlich wie im Monotheismus eine Ausschließlichkeit herbeiführt. Der einzigartige dominante Prototyp des Schenkenden ist ein Widerspruch in sich selber. Der Schenkende bezieht immer den Anderen mit ein. Überdies, wie Patricia Mognahan sagt, ist die Göttinnen Religion niemals monotheistisch. Auf der anderen Seite könnte man das Christentum als eine Religion sehen die einen schenkenden männlichen Prototyp vorstellt. (Vielleicht ist die Vorstellung der Trinität ein Versuch über das Paradox hinwegzukommen indem es Pluralität in den Prototyp einführt, die Vereinigung der Vielen in dem Einen.) Monotheismus und das Patriarchat verschleiern das Beschenken welches Frauen während der gesamten Geschichte hindurch geleistet haben. Die Bestätigung der Aufopferung verunmöglicht es uns zu sehen, das der Zustand des Mangels, der durch das Tausch-Paradigma erst geschaffen wurde, die Aufopferung erst notwendig macht. Die unter uns die den Weg unserer Mutter Erde ehren und lieben, uns ihr mit Ehrerbietung nähern, können an den vielfältigen Lebensformen teilnehmen die über den Monotheismus weit hinausgehen, das ganze in seinen Einzelteilen zu lieben. Wenn wir eine Gesellschaft erschaffen in der Schenken die menschliche Norm ist, wird unsere Spiritualität befreit werden und wir werden die Göttin ineinander und in der Natur erkennen. Obwohl einige von uns glauben dieses Phänomen bereits erfahren zu haben, sollten wir uns erinnern in welch schlimmer Lage sich die Gesellschaft befindet und unser Schenken auf den größeren Zusammenhang ausrichten. Der Protest gegen das Patriarchat ist eine spirituelle Notwendigkeit. Wir müssen die Gesellschaft bemuttern, die Zukunft, unsere Mutter Erde, unsere eigenen Mütter und Kinder alle müssen bemuttert werden. Wenn wir unsere Ur-Göttinnen und die andere Kulturen anrufen bestärken wir uns mit ihren Gaben, und wir respektieren gleichzeitig das Bedürfnis der Menschen der Vergangenheit nicht umsonst gelebt zu haben, das sie eine Nachkommenschaft haben die auf diesem magischen Planeten überlebt haben, der nicht zerstört werden darf. Wenn wir uns die Erde vom Weltraum aus ansehen, erkennen wir das wir wirklich im Garten Eden leben. Die Sonne scheint auch auf anderen Planeten und den Mond, trotzdem sind diese trostlos und lebensfeindlich.

Die Erde hat mit der Hilfe der Sonnenenergie all die Lebensfülle erschaffen. Sie ist der kreative Empfänger-und-Geber. Wir müssen sie in diesem Prozeß ehren. Wenn wir dieses Schenke-Paradigma wieder installiert haben werden wir alle besser fähig sein mit den Naturgeistern zu kommunizieren die keinen Geschlechter-Script kennen. Unser gegenwärtiges Tausch-Paradigma muß Gift für sie sein, so daß sie uns fern bleiben. Unsere übersinnlichen Fähigkeiten können sich nicht entwickeln, weil der Inhalt unsere Gedanken sich manipulierend verhält, was durch unser Wirtschaftsystem hervorgerufen wurde. Wenn wir fähig werden eine Gesellschaft zu entwickeln die auf dem Schenke-Paradigma beruht könnten wir vielleicht sogar Kontakt mit den Geistern der Verstorbenen aufnehmen, das wäre dann praktisch der Himmel auf Erden.

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